Valeria Curti, Fagott
Johannes Schlaefli, Leitung
Romantischer Reichtum
Sie waren die umjubelten Stars ihrer jeweiligen Komponistengeneration: Mozart, Rossini, Mendelssohn. Alle waren sie hochbegabt und frühvollendet, und bei allen erwies sich der Erfolg als kräfteraubend. Einzig Rossini gelang es, seine work-life-balance rechtzeitig zu retten: In dem Alter, als Mozart und Mendelssohn starben, ging er in Frühpensionierung – und schrieb fast nichts mehr. Zum Glück nur fast nichts: Vor einigen Jahre ist ein wunderbares, vermutlich von ihm komponiertes Fagottkonzert aus jener Zeit entdeckt worden, das die Schweizer Ausnahmefagottistin Valeria Curti mit dem SJSO aufführen wird. Es bietet Sangliches und Quirliges, aber auch Empfindsames und Dunkles.
Gerade diese letzte Qualität – Dunkles, Furchteinflössendes und Abgründiges in der Musik darstellen zu können – ist eine Errungenschaft von Mozart. Ohne seine «Don Giovanni»-Ouvertüre wäre die musikalische Romantik undenkbar. Ein Gipfelwerk dieser Romantik ist Mendelssohns a-Moll-Sinfonie. Heute als «Schottische» bekannt, ist sie so viel mehr als bloss Landschaftsschilderung: Selten ist so kunstvoll gemachte, dabei so poetische Musik komponiert worden. Ein unterschätztes Meisterwerk – und eine grosse Herausforderung für jedes Orchester. Das SJSO nimmt sie gerne an!